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Fauls und Trickshots im Snooker – Beispiele

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Fauls und Trickshots im Snooker – weil ein Foul schnell passiert ist
Ein Foul ist beim Snooker nicht zwangsläufig ein Ereignis, das das Spiel kaputt macht – sondern sogar ein erwünschter Zustand. Wird ein Snooker gelegt, soll der Gegner zu einem Foul gezwungen werden. Begeht er dieses Foul, werden ihm nicht etwa Punkte abgezogen – sondern dem jeweiligen Gegner zugeschrieben. Mindestens vier Punkte sind das pro Foul, wenn ein roter, gelber, grüner oder brauner Ball als höchste Ballwertung beteiligt ist. Je nach Wertigkeit der höheren Farben können es jedoch auch bis zu sieben Foulpunkte werden. Wichtig ist stets, welchen Ball der Spieler für den nächsten Stoß nominiert hat (Ball on).

Wem ein Foul unterläuft, der sollte sich nicht lange grämen. Ein Foul ist schnell passiert, schließlich sind mindestens 23 Möglichkeiten im offiziellen Regelwerk vermerkt:

Die Spielerin oder der Spieler stößt, obwohl sie/er gar nicht an der Reihe ist.

Die Spielerin oder der Spieler stößt, wenn noch nicht alle Bälle zum Stillstand gekommen sind.

Der Spielball verfehlt den Objektball.

Der Spielball wird in der Tasche versenkt.

Ein Ball, der nicht-on ist, wird vom Spielball berührt.

Ein Ball, der nicht-on ist, wird in der Tasche versenkt.

Die Spielerin oder der Spieler benutzt einen anderen als den Spielball als Spielball.

Die Spielerin oder der Spieler berührt den Spielball in einem Stoß mehr als einmal.

Die Spielerin oder der Spieler verlässt während des Stoßes mit beiden Füßen den Boden.

Die Spielerin oder der Spieler spielt mit einem Queue, das nicht dem zugelassenen Standard entspricht.

Die Spielerin oder der Spieler berührt einen Ball mit etwas anderem als der Queuespitze (u.a. Kleidung).

Die Spielerin oder der Spieler benutzt ein Objekt zum Abstandsoder Entfernungsmessen.

Die Spielerin oder der Spieler stößt, bevor der Schiedsrichter das Aufsetzen einer Farbe beendet hat.

Die Spielerin oder der Spieler nimmt einen Ball vom Tisch oder aus der Tasche, obwohl ein Schiedsrichter anwesend ist.

Die Spielerin oder der Spieler weigert sich, dem Schiedsrichter einen Ball on zu benennen.

Die Spielerin oder der Spieler spielt zwei Rote oder zwei Farben nacheinander, solange Rote auf dem Tisch liegen.

Der Spielball berührt gleichzeitig zwei Bälle, bei denen es sich nicht um zwei Rote oder einen Freeball und einen Ball on handelt.

Die Spielerin oder der Spieler lässt einen Ball vom Tisch springen.

Die Spielerin oder der Spieler spielt einen Sprungball (jumpshot).

Die Spielerin oder der Spieler spielt einen Durchstoß (push stroke).

Die Spielerin oder der Spieler spielt einen Touching Ball inkorrekt weg.

Die Spielerin oder der Spieler setzt einen Ball-in-Hand inkorrekt auf.

Die Spielerin oder der Spieler setzt einen Snooker, der durch einen Freeball zustande kommt.

Nach einem Foul kann ein Spieler den Foul-Verursacher zum Weiterspielen auftördern. Der Schiedsrichter kann zudem entscheiden, dass sich der Foulverursacher nicht ausreichend bemüht hat, um ein Foul zu vermeiden – und auf ein Miss entscheiden. Der Gegner kann den Foulverursacher entsprechend bitten, seinen Stoß zu wiederholen. Der Schiedsrichter bringt die Bälle dazu in die Ausgangslage vor dem Stoß zurück. Ist diese nicht mehr nachzuvollziehen, muss er eine Situation schaffen, die der vorherigen in Sachen Schwierigkeitsgrad nahe kommt. Dazu darf der Schiedsrichter die Spieler mit einbeziehen – sogar die Zuschauer dürfen helfen, wenn der Referee dies wünscht.

Die Trickshots im Snooker hochgradig verboten sind
Trickshots sind beliebt unter Snookerspielern, doch wen wundert das: Es ist herrlich anzusehen, wie ein Spieler mit einem einzigen Stoß nicht ein oder zwei, sondern gleich drei Kugeln locht. Wie eine schwarze Kugel in die Tasche fällt, weil zuvor fünf rote aneinandergerasselt sind, die letzte dann die schwarze traf. Wie Bälle über Queues tanzen – nicht über die Spitze, sondern über den langen Stab. Wie ein Ball in die Luft katapultiert, vom Spieler gefangen wird und schließlich in der Hosentasche des Artisten verschwindet.

Es existieren eigene Events für Trickshotkünstler, ab 1992 gab es 14 Jahre lang sogar eine Weltmeisterschaft, die World Snooker Trickshot Championship. Hier wurden nicht nur die dollsten Kunststöße bewertet, sondern auch der Einfallsreichtum der Spieler und nicht zuletzt: der Unterhaltungswert fürs Publikum. Denn Trickshots sollen immer vor allem Show sein, bei der die Zuschauer zu jedem Kunststück eine Geschichte erzählt bekommen. All dies hat mit reinem Snooker wenig zu tun, wo die Ernsthaftigkeit ein hohes Gut ist. Und so lesen sich die Regeln mehr als eindeutig: Alles, was Trickshots ausmacht, ist beim reinen Snooker verboten. So ist es beispielsweise untersagt, sich mit einem Sprungball über einen störenden Ball hinweg aus einem Snooker zu befreien. Snooker gehorcht strengen Regeln – Trickshot ganz und gar nicht.

Spannender weise gehören einige der bekanntesten Snookerprofis zu den besten Trickshotspielern. Der erste Trickshot-Weltmeister 1992 war Terry Griffith, der Überraschungs-Snooker-Weltmeister von 1979. Der große Steve Davis brachte es sogar auf drei Trickshot- WM-Titel (1994, 1995, 1997), auch Dennis Taylor siegte zweimal (1997, 1998). Neben ihnen gibt es echte Spezialisten, von denen bis zum Aus für die Trickshot-Weltmeisterschaft 2006 vor allem zwei genannt werden müssen: der Amerikaner Mike Massey, Weltmeister von 1993, 1997 und 2005, der mit seinen faszinierenden Präzisionsstößen gefeierter Held der Trickshotszene wurde, der ein gefragter Buchautor und Trainer ist. Und der Pole Bogdan Wolkowski, der zwar selten eine eloquente Show mit Witzchen hier und da abliefert (dafür spricht er einfach zu schlecht englisch), der dafür aber vor keiner Requisite haltmacht. Wolkowski bittet einen Zuschauer, ein kleines Bastkörbchen zu halten, damit er die Kugeln mit einhändig geführtem Queue hineinspringen lassen kann. Oder er legt das Triangle auf den Tisch, lässt darin eine einzige Stelle frei – und lässt einen Ball hineinhüpfen. Bei Wolkowski steht aber auch schon mal eine Flasche auf dem Tisch, um die die Bälle herumtänzeln. Oder er lässt den Spielball durch fünf Papiertütchen flitzen, ehe dieser Schwarz locht. Sechsmal in Serie, von 1999 bis 2005, wurde Wolkowski Trickshot-Weltmeister.

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