Start Regeln Wieso ist der Effetstoß im Snooker so wichtig – Beispiele

Wieso ist der Effetstoß im Snooker so wichtig – Beispiele

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Wieso ist der Effetstoß im Snooker so wichtig – Beispiele
Snooker ist auch Physik, das wird beim Spielen mit Effet deutlich. Das Effet-Spiel ist nichts für Anfänger, aber Fortgeschrittene können dieses wichtige Instrument nutzen, um ein besseres Breakbuilding zu erreichen. Prallt der Spielball ohne Rotation oder Effekt auf den Zielball, so rollt die weiße Kugel nur hinterher. Da wird es häufig schwierig, die richtige Position für einen Fortsetzungsstoß zu erreichen. Wer aber die Aufprallwinkel kennt und weiß, was ein Links- oder Rechtseffet mit dem Lauf einer Kugel anstellt, dem eröffnen sich neue Möglichkeiten.

Ein Ball wird in Rotation versetzt, wenn er vom Queue nicht mittig, sondern vom Zentrum versetzt getroffen wird. Wer die Aufprallfläche auf dem Spielball vor dem inneren Auge in vier Bereiche unterteilt, der kann den Ball oben links / oben rechts sowie unten links / unten rechts treffen. Der Ball wird bei jeder dieser Möglichkeiten in Seitenrotation versetzt, was bewirkt, dass der Spielball nach dem Bandenaufprall nicht automatisch im 90-Grad-Winkel weiterrollt. Wird er beispielsweise – je nach Spielsituation – links getroffen, kann sich der Winkel vergrößern, wird er rechts getroffen, verkleinert er sich. Die Frage ist stets: Wo soll der weiße Spielball hinrollen, damit die Position auch auf den folgenden Zielball stimmt?

Ein geübter Spieler kann mit dem Spielball viele Dinge anstellen. Trifft er Weiß oberhalb der Mitte, läuft er der angespielten Kugel hinterher (Nachläufer oder Laufball). Trifft er den Spielball unterhalb der Mitte, rollt der Ball zurück (Rückläufer oder Zugball). Wer die Rücklaufkraft genau dosiert, und diese sich mit der Energie, die beim Aufprall auf den Zielball generiert wird, aufhebt, spielt einen Stoppball: Die weiße Kugel bleibt am Aufprallpunkt liegen. Dies ist jedoch nur bei geraden Bällen möglich, die ohne Effet gespielt werden. Das alles ist nur mit sehr viel Übung zu schaffen.

Ob der weiße Spielball das macht, was der Spieler oder die Spielerin möchte, hängt zudem von vielen weiteren Faktoren ab. Der Effekt kann noch so gut gewählt sein, wenn das Tempo zu hoch oder zu niedrig ist oder die Dynamik nicht stimmt, kann das alles Makulatur sein. Oder wenn der Zustand der Banden oder des Tischtuchs einfach kein kontrolliertes Effet-Spiel zulassen. Viele Extravaganzen im Effet-Spiel sind den absoluten Profis vorbehalten, doch auch Profis schaffen es regelmäßig, sich zu verrechnen oder dem Spielball einen Laufweg zuzumuten, den dieser nicht leisten kann. Das Effet-Spiel kann auf dem Snookertisch unendliche Möglichkeiten eröffnen – oder auch alles verbauen.

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