Barry Hawkins: Konstanz, harte Niederlagen und der Blick nach vorn
Barry Hawkins spielt eine beeindruckende Saison auf der World Snooker Tour – auch wenn ihm der ganz große Triumph bisher verwehrt geblieben ist. Der 45-jährige Engländer zeigt eine beeindruckende Konstanz, hat sich fest in den Top 16 der Weltrangliste etabliert und gehört weiterhin zur Weltspitze. Doch zwei bittere Finalniederlagen haben ihm die Chance auf einen Titel gekostet: Im Finale der Victorian Plumbing UK Championship unterlag er Judd Trump knapp mit 8:10, und beim Machineseeker German Masters musste er sich Kyren Wilson mit 9:10 geschlagen geben. Trotzdem gibt sich Hawkins kämpferisch und blickt optimistisch auf die kommenden Herausforderungen.
Nächste Stationen: World Open und World Grand Prix
Barry Hawkins steht nun vor einer anstrengenden Reise mit zwei aufeinanderfolgenden Turnieren: dem World Open in Yushan und anschließend dem World Grand Prix in Hongkong. Besonders die Reise nach China sieht er mit gemischten Gefühlen. „Ich bin kein großer Fan davon, zehn Stunden im Flugzeug zu sitzen“, gibt er zu. „Aber sobald ich da bin, genieße ich es immer, in China zu spielen.“ Die Stadt Yushan hat sich laut Barry Hawkins in den letzten Jahren positiv entwickelt, es gibt immer mehr zu entdecken, und die Turnierhalle ist optimal für Snooker-Zuschauer konzipiert. Er freut sich darauf, wieder vor den leidenschaftlichen chinesischen Fans zu spielen, die das Snooker-Erlebnis für ihn besonders machen.
In der ersten Runde trifft er auf Jamie Jones, einen erfahrenen und kampfstarken Gegner, der sich vor großen Namen nicht versteckt. „Es wird definitiv ein schwieriges Match“, sagt Hawkins. „Ich hoffe, dass ich nicht derjenige bin, der am Ende zusehen muss.“ Falls er früh ausscheidet, hat er sich mit Mark Selby, einem engen Freund auf der Tour, darauf geeinigt, sich gegenseitig zu unterstützen – wer ausscheidet, bleibt vor Ort und begleitet den anderen.
Mentale Stärke durch Fitness und Routinen
Snooker ist ein Sport, bei dem mentale Stärke eine entscheidende Rolle spielt. Hawkins hat in den letzten Jahren erkannt, wie wichtig es ist, körperlich fit zu bleiben, um auch mental auf höchstem Niveau zu performen. „Fitness hilft mir, mich zu entspannen und mich besser zu fühlen. Wenn ich mich nicht bewege, werde ich träge“, erklärt er. Regelmäßige Trainingseinheiten im Fitnessstudio oder ein Spaziergang mit Musik gehören zu seinen festen Routinen, besonders wenn er auf Tour ist. Diese Methoden helfen ihm nicht nur, den Kopf frei zu bekommen, sondern auch mit dem Stress und den Enttäuschungen besser umzugehen.
Schmerzhafte Finalniederlagen, aber eine starke Saison
Besonders die knappe Niederlage gegen Kyren Wilson im German Masters Finale war schwer zu verdauen. „Es war hart, so nah dran zu sein. Ich wusste, dass Kyren einige Fehler gemacht hatte, aber ich konnte es nicht ausnutzen.“ Trotz der Enttäuschung blickt er auf eine starke Saison zurück: „Ich war in zwei Finals, nur drei Frames davon entfernt, zwei große Titel zu gewinnen. Ich kann mich also nicht beschweren. Es zeigt, dass ich konstant gut spiele, und es gibt noch einige große Turniere, in denen ich meine Form weiter nutzen kann.“
Blick auf die Weltmeisterschaft – Rückkehr ins Crucible Theatre
Der Saisonhöhepunkt, die Snooker-Weltmeisterschaft im Crucible Theatre, rückt immer näher. Ein Turnier, das Barry Hawkins in der Vergangenheit große Erfolge, aber zuletzt auch schwierige Momente beschert hat. „In den letzten Jahren bin ich früh ausgeschieden oder habe es nicht durch die Qualifikation geschafft. Aber jetzt bin ich wieder als gesetzter Spieler dabei – genau das war mein Ziel zu Beginn der Saison.“
Er weiß jedoch, dass auch als gesetzter Spieler keine leichten Matches auf ihn warten. Die Spieler aus der Qualifikation sind oft im Wettkampfmodus und brandgefährlich. Trotzdem freut er sich darauf, wieder in Sheffield anzutreten und hofft, diesmal eine starke Leistung abrufen zu können.
Fazit: Die Form stimmt, der große Titel soll her
Barry Hawkins hat sich in dieser Saison wieder als einer der konstantesten Spieler etabliert. Auch wenn die ganz großen Titelgewinne ausgeblieben sind, hat er sich mehrfach in Finalspiele gekämpft und gezeigt, dass er mit den Besten der Welt mithalten kann. Die kommenden Wochen bieten ihm die nächste Gelegenheit, den entscheidenden Schritt zu machen – und vielleicht endlich die Trophäe in die Höhe zu stemmen, die ihm in dieser Saison so knapp verwehrt geblieben ist.
Informationsquelle: wst . tv