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Die Quinten Hann Geschichte und der Kampf gegen Mark King – Snooker Legenden

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Es gibt noch eine bemerkenswerte Geschichte, in der Mark King eine Rolle spielt. Auch wenn sie eigentlich von Quinten Hann handelt, einem früheren Badboy der Sportart. Hann hielt sich nur selten an den Verhaltenskodex: Der Australier, der immerhin bis auf Rang 14 der Weltrangliste kletterte, provozierte lieber, machte anstößige Gesten. Während der Snooker-WM 2004 forderte er den Qualifikanten Andy Hicks, der ihn besiegt hatte, zu einem Boxkampf heraus. Da Hicks nicht konnte (oder wollte), trat sein Kollege Mark King für ihn in den Ring. Wie viele andere Snookerspieler war King der Ansicht, dass Hann definitiv eins auf die Nase verdient hatte.

Der Kampf wurde zum Medienevent. Um sich einen echten Fight liefern zu können, nahmen beide Trainingsstunden, erwarben sogar eine Boxlizenz. Im Londoner Stadtteil Bethnal Green fand der Kampf schließlich statt, ein kurzes Duell über sechs Minuten, das vor allem deswegen in Erinnerung blieb, weil beide Boxer schnell vergaßen, was sie bei ihren Coaches gelernt hatten. Quasi ohne Deckung gingen sie aufeinander los, bei Hann spritzte das Blut zuerst, als King seine Nase traf. Trotzdem gewann Hann nach Punkten. Ich würde es gerne wieder tun166, erklärte Hann hinterher. An Gegnern würde es ihm nicht mangeln, denn: Ich mag die wenigsten Snookerspieler. Sie sind einfach nicht mein Schlag von Leuten.

Dazu kam es nicht, denn Hanns Karriere endete abrupt. Reporter der britischen Boulevardzeitung The Sun beschuldigten ihn 2006 des Wettbetrugs. Sie präsentierten Gesprächsmitschnitte, die Hann schwer belasteten. Ich soll 5:0 verlieren? Ich verliere auch 10:0. Es ist mir egal. Ich bin Geschäftsmann, ich will nur Geld verdienen, soll Hann gesagt haben. Zur Anhörung beim Snooker-Weltverband erschien Hann nicht. Also ergriff der Verband die Gelegenheit, den imageschädigenden Querulanten loszuwerden, und sperrte Hann für acht Jahre. Er kam nie wieder zurück. Er hat sogar seinen Namen geändert: Heute heißt er Quinten Hunter.

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