Judd Trump besiegt Neil Robertson: Spannung und Highlights bei der Snooker UK Championship

Judd Trump zeigt Nervenstärke und triumphiert über Neil Robertson
Die aktuelle Nummer eins der Welt, Judd Trump, demonstrierte beeindruckende Nervenstärke, als er sich von einem Rückstand erholte und Neil Robertson mit 6-3 besiegte. Dieser Sieg im Victorian Plumbing UK Championship sichert ihm ein hochspannendes Zweitrunden-Match gegen die Snooker-Legende John Higgins. Das Aufeinandertreffen zwischen Trump, der 29 Ranglistentitel vorzuweisen hat, und Robertson, dem 24-fachen Ranglistensieger, wurde von vielen Experten als das Highlight der ersten Runde bezeichnet.

Das taktische Match spiegelte die gegenseitige Anerkennung der außergewöhnlichen Break-Fähigkeiten wider, die beide Spieler mitbringen. Mit diesem Sieg gelang Judd Trump die Revanche für eine jüngste Niederlage beim Champion of Champions, wo Neil Robertson mit 6-4 triumphiert hatte.

Der lange Weg zurück zum UK Championship-Titel
Trump strebt an, eine 13-jährige Durststrecke ohne Titel bei diesem prestigeträchtigen Turnier zu beenden. Seinen ersten Triumph bei einem Triple-Crown-Event feierte er 2011 in York, als er Mark Allen besiegte und die Trophäe in die Höhe hob. Doch seitdem blieb ihm der Sieg verwehrt – trotz Finalteilnahmen 2014 und 2020, bei denen er gegen Ronnie O’Sullivan und Neil Robertson verlor.

Die aktuelle Saison war jedoch ein Beweis für Judd Trumps außergewöhnliche Konstanz und Qualität. Er erreichte mindestens das Viertelfinale bei jedem Turnier, das er gespielt hat, bis auf das jüngste International Championship. Mit Titeln bei den Shanghai Masters und den Saudi Arabia Snooker Masters untermauerte er seine Position an der Spitze der Johnstone’s Paint World Rankings.

Neil Robertson in gefährlicher Lage
Für Neil Robertson bedeutet die Niederlage einen erheblichen Rückschlag. Er befindet sich derzeit auf dem 16. Platz der vorläufigen Setzliste – eine prekäre Position, da nur die Top 16-Spieler sich für die Johnstone’s Paint Masters im Januar qualifizieren. Sein engster Verfolger, der Crucible-Finalist Jak Jones, liegt nur 150 Pfund hinter ihm und könnte Robertson überholen, falls er in der Runde der letzten 16 gegen Michael Holt gewinnt.

Neil Robertson startete stark in das Match, führte nach einer fragmentierten Anfangsphase mit 2-1 und baute diese Führung mit einem beeindruckenden Break von 107 zum 3-1 beim Mid-Session-Interval aus. Doch Trumps Antwort war dominant. Mit Breaks von 73, 126 und 67 holte er fünf Frames in Folge und sicherte sich den Sieg.

Trump: „Ich habe am Ende mein bestes Snooker gezeigt“
Nach dem Spiel zeigte sich Judd Trump erfreut über seine Leistung: „Es war zu Beginn ein schwieriges Spiel, aber ich konnte es drehen und am Ende mein bestes Snooker zeigen. Solche Siege geben einem viel Selbstvertrauen.“ Trump sprach auch die Schwierigkeit der aktuellen Auslosungen an: „Die Auslosungen sind heutzutage extrem hart. Man spielt in nahezu jeder Runde gegen außergewöhnliche Gegner. Neil hat eine falsche Platzierung, und das bringt ihn in schwierige Erstrundenspiele. Ich habe in der Vergangenheit oft Pech gehabt, aber solche Spiele zu gewinnen, gibt einem das Selbstvertrauen, weiterzukommen.“

John Higgins brilliert mit einem Whitewash-Sieg
Auf dem anderen Tisch zeigte John Higgins, viermaliger Weltmeister, eine herausragende Leistung und besiegte He Guoqiang, den Rookie des Jahres, mit 6-0. Higgins, einer der erfolgreichsten Spieler der Snooker-Geschichte, hat den UK Championship-Titel dreimal gewonnen. Allerdings war das Turnier in den letzten Jahren kein glückliches Pflaster für den Schotten. Seit seinem letzten Sieg im Jahr 2010, bei dem er Mark Williams nach einem 9-5-Rückstand noch mit 10-9 besiegte, ist er nicht mehr über das Viertelfinale hinausgekommen.

Trotz einer langen Durststrecke – sein letzter Titelgewinn liegt bis zur Players Championship 2021 zurück – hat Higgins auch in den letzten Jahren konstant auf höchstem Niveau gespielt. Seitdem erreichte er fünf Ranglistenfinals, darunter das British Open Finale in dieser Saison, wo er Mark Selby mit 10-5 unterlag.

John Higgins: „Es fühlt sich wieder wie früher an“
John Higgins zeigte sich begeistert über die Atmosphäre im Turnier: „Ich habe es geliebt, hier zu spielen. Der Empfang, als ich die Treppe hinunterkam, war fantastisch. Es fühlt sich wieder wie der UK Championship an, den ich in den frühen Tagen meiner Karriere erlebt habe.“ Higgins machte deutlich, dass er trotz seiner Setzlistenposition mit Optimismus in das Turnier gestartet ist: „Vor ein paar Monaten war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt gesetzt sein würde, aber ich komme immer mit Optimismus zu einem Turnier. Ich hoffe, dass dieser Optimismus mich weit tragen wird.“

Mit Breaks von 110, 92, 72 und 64 dominierte Higgins sein Match und sicherte sich den Sieg in nur einer Stunde und fünfzig Minuten.

Ein spannender Ausblick auf die nächste Runde
Die nächste Runde des Turniers verspricht hochklassiges Snooker. Judd Trump trifft auf John Higgins, einen der erfahrensten und erfolgreichsten Spieler der Tour. Beide Spieler haben in diesem Turnier große Ziele: Trump will eine 13-jährige Durststrecke beenden, während Higgins versucht, nach über einem Jahrzehnt wieder den UK Championship-Titel zu gewinnen.

Für Robertson bleibt die Hoffnung, dass Jak Jones in der nächsten Runde scheitert, um seinen Platz bei den Johnstone’s Paint Masters zu sichern. Die spannenden Duelle und die hohe Qualität des Spiels machen deutlich, warum die UK Championship eines der wichtigsten Turniere im Snooker-Kalender ist.

Informationsquelle: wst . tv

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