Judd Trump und die spannendsten Snooker-Finale: Historische Momente des Nervenkitzels

Judd Trumps Triumph bei den Saudi Arabia Snooker Masters und die unvergesslichsten Final-Entscheidungen
Judd Trumps grandiose Clearance, mit der er letzten Samstag die Saudi Arabia Snooker Masters gewann, wird als eines der spannendsten Endspiele in die Snookergeschichte eingehen. Solche Momente definieren den Snookersport—von epischen Breaks, die den Sieg sichern, bis hin zu Titeln, die auf den letzten Bällen entschieden werden. Hier sind unsere Top-Ten der denkwürdigsten Finalentscheidungen im letzten Frame.

10. Masters 1975
John Spencer 9-8 Ray Reardon
Wenn du dachtest, das 1998er Masters-Finale mit dem Blackball-Respotted sei einzigartig, dann solltest du noch einmal über das erste Masters-Turnier vor 49 Jahren nachdenken. John Spencer führte im entscheidenden Frame mit sieben Punkten, als er eine schwierige Schwarze zur Mitteltasche verfehlte. Ray Reardon lochte diese Schwarze, nur um anschließend zu erleben, wie Spencer auf dem Respotted Black einen fantastischen langen Stoß versenkte. Dieser Moment markierte einen historischen Augenblick im Snookersport und legte den Grundstein für viele dramatische Endspiele, die folgen sollten.

9. British Open 1996
Nigel Bond 9-8 John Higgins
Nigel Bonds einziger Ranglistentitel kam unter dramatischen Umständen zustande. Im Entscheidungsspiel sah es zunächst so aus, als würde John Higgins den Sieg sicher nach Hause bringen, als er mit 69-0 führte. Doch als Higgins eine rote Kugel zur Mitteltasche verfehlte, eröffnete sich für Bond eine unerwartete Chance. Bond nutzte sie, lochte vier Rote und erzielte den benötigten Snooker. Nach einem nervenaufreibenden Sicherheitsduell auf die Pinke machte Higgins einen entscheidenden Fehler, der Bond ermöglichte, die Pinke und dann einen schwierigen dünnen Schnitt auf die Schwarze zu lochen.

8. UK Championship 2020
Neil Robertson 10-9 Judd Trump
Inmitten der „Covid-Saison“ war die UK Championship 2020 ein intensives Duell, das bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Judd Trump führte im entscheidenden Frame mit 43-47 und benötigte nur noch die letzten beiden Kugeln, um den Sieg zu sichern. Doch als er die Pinke zur oberen Ecke verfehlte, bekam Neil Robertson die Gelegenheit, das Match zu drehen. Robertson stand vor einem sehr schwierigen dünnen Schnitt und lochte die Pinke, was das Match in die Geschichte eingehen ließ.

7. Classic 1986
Jimmy White 13-12 Cliff Thorburn
Jimmy White benötigte im entscheidenden Frame einen Snooker auf die letzte Pinke. Sein erster Versuch, Thorburn hinter die Schwarze zu blockieren, war zu stark, was seinem Gegner eine Chance zur Mitteltasche eröffnete. Doch Thorburn verfehlte knapp. White, bekannt für seine Kreativität, zeigte Genialität und erzielte den benötigten Snooker. Nachdem Thorburn die Pinke verfehlte, lochte White sie aus der Distanz und fügte die Schwarze hinzu, um seinen ersten Ranglistentitel zu gewinnen. Der Jubel der Zuschauer und Whites Erleichterung machten diesen Moment zu einem der emotionalsten in seiner Karriere.

6. Masters 2001
Paul Hunter 10-9 Fergal O’Brien
Das Finale der Masters 2001 ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Match in den letzten Momenten noch kippen kann. Fergal O’Brien führte zuvor mit 7-3 und schien auf dem Weg zum Sieg zu sein. Im Entscheidungsframe verfehlte er das letzte Grün, was Paul Hunter eine Chance bot. O’Brien erhielt nach einem gelungenen Snooker eine weitere Gelegenheit, doch sein Versuch, die „Free-Ball“-Blaue zu lochen, misslang. Hunter lochte dann Grün, Braun und Blau und sicherte sich so den ersten von drei 10-9-Final-Siegen beim Masters. Dieses Match bleibt ein Musterbeispiel für mentale Stärke und das Durchhaltevermögen, das im Snookersport entscheidend ist.

5. Saudi Arabia Snooker Masters 2024
Judd Trump 10-9 Mark Williams
Die Saudi Arabia Snooker Masters 2024 brachten eines der spannendsten Endspiele in der jüngeren Snookergeschichte hervor. Mark Williams, ein Veteran des Sports, schien auf dem besten Weg, den Sieg zu erringen, als er eine Rote zur Ecke auf 62 verfehlte und knapp aus der Position lief. Mit einem Preisgeldunterschied von £300.000 zwischen dem ersten und zweiten Platz zeigte Judd Trump eisige Nerven und räumte die verbleibenden Kugeln in einer brillanten 72er-Clearance ab. Besonders beeindruckend war ein Stoß auf 24, der zwei Rote von der Seitenbande löste—vielleicht der größte Triumph in Trumps bisheriger Karriere.

4. Weltmeisterschaft 1994
Stephen Hendry 18-17 Jimmy White
Viele Fans von Jimmy White werden sich an das Finale der Weltmeisterschaft 1994 erinnern—ein Match, das ihm den ersehnten Crucible-Titel hätte bringen können. White führte im entscheidenden Frame mit 37-24 und benötigte nur noch wenige rote Kugeln, um seinen ersten Weltmeistertitel zu sichern. Doch als er eine Schwarze verfehlte, nutzte Stephen Hendry die Gelegenheit eiskalt. Er kehrte an den Tisch zurück, zeigte sich unbeeindruckt von der enormen Anspannung und beendete das Match mit einem meisterhaften 58er-Break, das ihm den Titel sicherte. Dieses Match ist ein Sinnbild für Hendrys Dominanz in den 1990er Jahren und ein bitterer Moment für White.

3. Masters 2006
John Higgins 10-9 Ronnie O’Sullivan
Das letzte Match im legendären Wembley Conference Centre bot den Zuschauern ein Duell zwischen zwei Giganten: John Higgins und Ronnie O’Sullivan. O’Sullivan schien auf dem Weg zum Sieg, als er ein 60er-Break spielte, bevor eine schwierige Rote die Taschenkante in der Baulkecke traf. Doch Higgins zeigte, warum er zu den besten Spielern der Welt zählt, indem er eine perfekt gespielte Rote zur Mitteltasche lochte. Dies war der Auftakt zu einer herausragenden 64er-Clearance, die er als eine seiner besten betrachtet. Die Atmosphäre war elektrisierend, als Higgins den letzten Stoß ausführte, der ihm den Sieg brachte.

2. Masters 1998
Mark Williams 10-9 Stephen Hendry
Das Finale des Masters 1998 bleibt eines der ikonischsten Duelle in der Geschichte des Snookersports. In einem nervenaufreibenden Match ließ Stephen Hendry eine 9-6-Führung aus den Händen gleiten und fand sich im entscheidenden Frame in einer Situation wieder, in der er mit 56-34 führte. Doch Mark Williams räumte vom Braunen bis zum Schwarz ab und erzielte den Ausgleich von 56-56. Das Match musste nun auf der respotted Schwarzen entschieden werden. Hendry bekam eine schwierige Chance, doch sein Versuch traf nur den äußeren Rand der Tasche. Williams hingegen nutzte seine Gelegenheit und lochte die Schwarze sicher, um einen der dramatischsten Siege in seiner Karriere zu erringen.

1. Weltmeisterschaft 1985
Dennis Taylor 18-17 Steve Davis
Das Finale der Weltmeisterschaft 1985 zwischen Dennis Taylor und Steve Davis wird oft als das größte Snooker-Match aller Zeiten bezeichnet. Dieser entscheidende Frame dauerte unglaubliche 66 Minuten und war geprägt von unzähligen Fehlern und nervenaufreibenden Momenten. Beide Spieler waren von Nerven und Erschöpfung gezeichnet, doch es war Taylor, der am Ende triumphierte. Als er mit 18 Punkten zurücklag, lochte er brillante Bälle auf Braun, Blau und Pink. Der anschließende fünfminütige Austausch auf die Schwarze, der mit Taylors Moment der Ekstase endete, ist eine der spannendsten Sequenzen im britischen Sport. Mit seinem finalen Stoß schrieb Taylor Geschichte und besiegelte einen der denkwürdigsten Momente im Snooker.

Informationsquelle: wst . tv

weitere Beiträge zum Thema