50 Jahre Masters: Ein Rückblick auf Snookers prestigeträchtigstes Einladungsturnier
Mit Shaun Murphys Sieg über Kyren Wilson beim Johnstone’s Paint Masters wurde das 50. Jubiläum eines der bedeutendsten Snooker-Turniere der Welt gefeiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1975 hat sich das Masters von einem kleinen Event zu einem der angesehensten Wettkämpfe im Snooker-Kalender entwickelt. Bekannt für seine elektrisierende Atmosphäre, die riesigen Zuschauerzahlen und das elitäre Teilnehmerfeld bestehend aus den 16 besten Spielern der Welt, hat das Masters eine unvergleichliche Geschichte geschrieben.
Die Anfänge und die Entwicklung des Masters
1975 wurde das Masters zum ersten Mal im West Centre Hotel in London ausgetragen. Mit nur zehn Teilnehmern und einem Preisgeld von £2.000 für den Gewinner begann das Turnier bescheiden. John Spencer gewann den Eröffnungstitel in einem packenden 9:8-Finale gegen Ray Reardon, das auf einer wiederaufgelegten schwarzen Kugel entschieden wurde.
1979 zog das Turnier in das Wembley Conference Centre um, das für die nächsten 27 Jahre Heimat des Masters war. Mit der Einführung eines 16-Spieler-Feldes 1983 etablierte sich das Turnier als ein Wettbewerb nur für die Besten der Besten. Im Laufe der Jahre wurden Regeln, Formate und Standards weiterentwickelt, um das Masters zu einem der glanzvollsten Turniere im Snooker zu machen.
Legendäre Momente und Rekorde
Die ersten Rekorde
In den frühen Jahren des Masters gab es bereits unvergessliche Höhepunkte. 1984 spielte der Kanadier Kirk Stevens das erste Maximum-Break (147) des Turniers im Halbfinale gegen Jimmy White. Dieses Break war damals erst das dritte offizielle Maximum in der Geschichte des Snookers. Zwei Jahre später wurde Cliff Thorburn der erste Spieler, der das Turnier in aufeinanderfolgenden Jahren gewinnen konnte.
Stephen Hendrys Dominanz
1989 begann die Ära von Stephen Hendrys, der das Turnier bei seinem Debüt gewann und bis 1994 eine Serie von fünf aufeinanderfolgenden Siegen feierte. Diese Rekordleistung umfasst 23 ungeschlagene Matches und bleibt bis heute eine der beeindruckendsten Serien der Snooker-Geschichte. Besonders spektakulär war sein Comeback im Finale 1991, als er einen 2:8-Rückstand gegen Mike Hallett drehte und 9:8 gewann.
Ronnie O’Sullivan: Eine lebende Legende
Ronnie O’Sullivan schrieb 1995 Geschichte, als er mit 19 Jahren der jüngste Sieger des Masters wurde. 2017 übertraf er Stephen Hendrys Rekord und holte seinen siebten Masters-Titel. Im Jahr 2024 setzte er noch einen drauf: Mit 48 Jahren wurde er der älteste Sieger des Turniers und gewann seinen achten Titel. Seine außergewöhnliche Karriere hat das Masters geprägt und ihm einen festen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert.
Dramatische Enden und historische Momente
Das Finale 1998 zwischen Mark Williams und Stephen Hendry ist ein weiteres Highlight der Masters-Historie. Es endete auf einer respotted black und gilt als eines der dramatischsten Endspiele in der Geschichte des Snookers. Im Jahr 2000 verpasste Ken Doherty eine seltene Chance, als er die letzte schwarze Kugel für ein 147-Break im Finale verschoss, das ihm ein Sportwagen im Wert von £80.000 eingebracht hätte.
Die moderne Ära des Masters
Umzug ins Alexandra Palace
2012 fand das Masters im Alexandra Palace ein neues Zuhause, ein Veranstaltungsort, der durch seine ikonische Kulisse und die großartige Atmosphäre besticht. Neil Robertson wurde der erste Sieger am neuen Ort und trug dazu bei, das Turnier in eine neue Ära zu führen. Seitdem hat das Ally Pally eine treue Fangemeinde gewonnen, die jedes Jahr für eine elektrisierende Stimmung sorgt.
Historische Leistungen
2024 war ein Jahr voller Rekorde: Erstmals wurden in einem Masters-Turnier zwei 147-Breaks erzielt. Ding Junhui wurde der erste Spieler, der zwei Maximum-Breaks in einem Masters schaffte, während Mark Allen als erster britischer Spieler ein 147 spielte. Beide Momente unterstrichen die Exzellenz und das Prestige des Turniers.
2025 setzte Shaun Murphy die Tradition außergewöhnlicher Leistungen fort, als er das sechste Maximum-Break der Turniergeschichte spielte und seinen zweiten Masters-Titel gewann. Damit gehört er nun zu den zwölf Spielern, die das Masters mehrfach für sich entscheiden konnten.
Chronic Conditions Analysis
Der Ursprung des Masters: Eine visionäre Idee
Wusstest du, dass die Idee für das Masters von Clive Everton stammt? Everton, ein angesehener Snooker-Journalist und Kommentator, schlug das Turnier vor, als die Muttergesellschaft von Benson & Hedges, Gallaher, nach Möglichkeiten suchte, Sportveranstaltungen zu sponsern. Mit Unterstützung der Berater Peter West und Patrick Nally schlug Everton ein Snookerturnier vor, das sich durch ein elitäres Teilnehmerfeld auszeichnet – und so wurde das Masters geboren.
Internationale Champions und bedeutende Siege
Seit der Gründung des Turniers im Jahr 1975 haben 25 Spieler aus acht verschiedenen Ländern den prestigeträchtigen Titel gewonnen. Zu diesen Ländern gehören England, Schottland, Wales, Nordirland, Südafrika, Kanada, China und Australien. Das Masters zieht die besten Spieler der Welt an, und seine Geschichte ist voller spannender Momente. Elf der 51 Finals wurden in einem entscheidenden Frame entschieden, zuletzt im Jahr 2010, als Mark Selby Ronnie O’Sullivan mit 10-9 besiegte.
Die außergewöhnlichen 147-Momente
Die ersten drei Spieler, die ein Maximum-Break (147) im Masters erzielten, waren nicht aus Großbritannien: Kirk Stevens aus Kanada, Marco Fu aus Hongkong und Ding Junhui aus China. Erst 2023 gelang Mark Allen als erstem Briten ein Maximum-Break im Masters, und 2024 wurde Shaun Murphy der erste Engländer, der dieses Kunststück vollbrachte. Diese Breaks bleiben Meilensteine in der Turniergeschichte.
Die Ära der Wildcards
Zwischen 1990 und 2010 wurden die Top 16 Spieler des Turniers durch Wildcards ergänzt. Diese wurden entweder durch ein Qualifikationsturnier vergeben oder direkt von WST ausgewählt. Einige der späteren Snooker-Stars wie Ronnie O’Sullivan, Mark Williams, Shaun Murphy und Judd Trump nutzten diese Chance, um sich auf der großen Bühne zu beweisen. Seit 2011 gibt es keine Wildcards mehr, was den exklusiven Charakter des Turniers unterstreicht.
Die beeindruckende Trophäe
Die aktuelle Masters-Trophäe, die 2004 eingeführt wurde, ist ein wahres Kunstwerk. Hergestellt von Waterford Crystal, besteht sie aus hochpoliertem Bleikristall, ist 30 cm hoch, wiegt 9 kg und sitzt auf einem eleganten Holzsockel. Diese Trophäe ist eines der begehrtesten Symbole im Snooker. Zu Ehren des verstorbenen Paul Hunter wurde sie 2017 nach ihm benannt.
Rekorde und kuriose Momente
Ronnie O’Sullivan ist der unangefochtene Rekordhalter des Masters. Mit 86 Century-Breaks hat er die meisten in der Turniergeschichte erzielt und insgesamt £2.221.000 an Preisgeldern gewonnen. Ein kurioser Moment ereignete sich 1997, als das Finale zwischen Ronnie O’Sullivan und Steve Davis kurz durch eine Streakerin unterbrochen wurde. Die 22-jährige Lianne Crofts stürmte nackt auf die Bühne und erklärte später, dass sie sich damit einen Kindheitstraum erfüllte.
Historische Höchstleistungen
1979 gewann Perrie Mans aus Südafrika das Masters mit einem höchsten Break von nur 48 Punkten – ein Beweis dafür, wie anders das Spiel damals war. Im Gegensatz dazu erzielte Ali Carter im letztjährigen Turnier neun Century-Breaks und 11 weitere Breaks über 50 Punkte. 2014 stellte Ronnie O’Sullivan einen Rekord auf, als er bei einem 6-0-Sieg gegen Ricky Walden 556 Punkte ohne Antwort seines Gegners erzielte.
Unvergessliche Beinahe-Maximums
Ken Doherty’s schwarze Kugel, die er im Finale 2000 verfehlte, bleibt der berühmteste verpasste Versuch eines 147-Breaks im Masters. Doch auch Stephen Hendry kam 2003 einem Maximum sehr nahe, als er eine schwierige pinke Kugel im Viertelfinale gegen Jimmy White verschoss. Hendry sagte später: „Das Maximum lag auf dem Silbertablett, aber ich habe es nicht serviert.“
Ein globales Ereignis
Das Masters wird weltweit von Millionen Menschen verfolgt, mit Übertragungen durch BBC, Eurosport und CCTV5. Für Fans in Regionen ohne TV-Sender bietet die neue OTT-Plattform WST Play eine Möglichkeit, das Turnier live zu erleben.
Fazit: Ein Turnier voller Prestige und Geschichte
Das Masters bleibt eines der prestigeträchtigsten Turniere im Snooker, geprägt von unglaublichen Leistungen, unvergesslichen Momenten und einer reichen Geschichte. Von seiner Gründung bis heute setzt es Maßstäbe und bleibt ein Highlight im Kalender jedes Snooker-Fans und Spielers.
Textquelle: wst . tv