O’Connor vs. O’Sullivan: Snooker-Highlights aus Jeddah & Überraschungssiege

Joe O’Connor träumt vom großen Durchbruch – und dem Duell mit der Snooker-Ikone

Joe O’Connor wirkt momentan wie ein Mann auf einer Mission. Der Spieler aus Leicester, bekannt für seine ruhige, konzentrierte Spielweise, hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Nachdem er zu Beginn der Saison bereits im Finale der Championship League stand, unterstrich er mit einem dominanten 5:0 gegen Andy Lam erneut seinen Anspruch, mehr als nur Außenseiter zu sein. Vor allem die Breaks von 97, 69 und 112 Punkten zeigten: O’Connor ist nicht nur in Form – er spielt mit Überzeugung.

Nun wartet am Dienstagabend in Jeddah kein Geringerer als Ronnie O’Sullivan – der unbestrittene Star der Snookerwelt. Eine Begegnung, die für viele junge Spieler einschüchternd wäre. Doch O’Connor sieht darin keine Bedrohung, sondern eine Gelegenheit. „Ich spiele dieses Jahr konstant stark, aber ich glaube, da ist noch Luft nach oben“, sagt er selbstbewusst. „Ich nutze meine Chancen, mache kaum Fehler – vielleicht ist das die Saison, in der ich endlich meinen ersten Titel hole. Ich fahre nicht zu Turnieren, um mitzuspielen. Ich fahre hin, um sie zu gewinnen.“

Die Begegnung mit O’Sullivan, dem er großen Respekt zollt, sieht O’Connor sportlich: „Ronnie ist der Größte aller Zeiten. Wenn er in Topform ist, ist es ein Genuss, ihm zuzusehen. Aber ich verstecke mich nicht vor großen Namen. Ich liebe es, auf der großen Bühne gegen die Besten anzutreten.“

Maguires Formkurve zeigt weiter steil nach oben

Stephen Maguire, einer der erfahreneren Akteure im Circuit, zeigte sich in absoluter Spiellaune und ließ seinem schottischen Landsmann Anthony McGill keine Chance. Mit 5:0 und Serien von 52, 128, 81, 52 sowie zweimal 64 Punkten demonstrierte der Champion der diesjährigen Championship League, warum er auch in dieser Saison zum erweiterten Favoritenkreis zählt.

„Das war mit Abstand meine beste Leistung in diesem Jahr“, erklärte der Glasgower im Anschluss. „An einem anderen Abend hätte Anthony dasselbe mit mir machen können – das zeigt, wie eng es auf diesem Niveau zugeht.“ Maguire unterstrich, wie wichtig Siege für das Selbstbewusstsein sind: „Mit jedem gewonnenen Match wächst das Vertrauen – und der Spaß kehrt zurück.“ Im nächsten Duell trifft er auf Ding Junhui – ein weiterer Härtetest.

Ben Woollaston: Leicester-Kämpfer mit Nerven aus Stahl

Ben Woollaston bleibt eine der spannenden Persönlichkeiten der Saison. Der Mann aus Leicester, der bereits zum Ende der letzten Saison mit einem Überraschungssieg gegen Mark Selby beim Crucible für Aufsehen sorgte, bestätigte seine starke Form nun mit einem 5:4 über Jack Lisowski. Dabei kämpfte er sich von einem 0:2-Rückstand zurück und zeigte mit einem Top-Break von 63 seine Nervenstärke.

„Jack war der bessere Spieler, wenn ich ehrlich bin“, sagte Woollaston später. „Aber ich habe ein paar Frames auf Pink und Schwarz geklaut.“ Der Sieg gegen Selby habe ihm neues Selbstvertrauen gegeben, vor allem im taktischen Bereich: „Ich weiß, dass ich mehr Punkte machen muss. Wenn ich solide score, kann ich jeden schlagen – Chancen erarbeite ich mir ohnehin.“ Sein Ziel ist klar: den Sprung in die Top 16 schaffen – und dafür trainiert er härter denn je.

Thepchaiya Un-Nooh bleibt das Spektakel nicht schuldig

Thailands Publikumsliebling Thepchaiya Un-Nooh bleibt seinem Ruf als Showman treu. Nachdem er am Sonntag mit einem Maximum-Break von 147 brillierte, legte er gegen Jak Jones nach: Mit fünf klar gewonnenen Frames nach einem frühen Rückstand (1:5) und sehenswerten Serien von 57, 67, 95, 110 und 103 Punkten unterstrich er, dass er momentan kaum zu bremsen ist. In der nächsten Runde wartet nun Shaun Murphy – ein Duell, das spielerisch wie emotional hochkarätig verspricht zu werden.

Yuan, Slessor, Wu und Lines: Die stille Stärke der Außenseiter

China’s Yuan Sijun sorgt weiter für Aufsehen. Nach einem überzeugenden 5:0 über Stan Moody bleibt er in dieser Saison bei Ranglistenturnieren ungeschlagen. Mit Breaks von 89 und 65 wirkte sein Spiel reif, kontrolliert und kaum fehleranfällig – ein Spieler, der möglicherweise vor seinem Durchbruch steht.

Ebenfalls beeindruckend war das Comeback von Elliot Slessor: Gegen Lan Yuhao lag er bereits mit 1:4 zurück, kämpfte sich aber Frame für Frame zurück und siegte am Ende mit 5:4. Ein Beweis dafür, dass Moral und mentale Stärke im Snooker genauso entscheidend sind wie Technik.

Wu Yize, ebenfalls aus China, spielte gegen Routinier Matthew Stevens groß auf. Mit Breaks von 73, 105, 124, 73 und 95 Punkten ließ er seinem Gegner beim 5:1 kaum Luft zum Atmen.

Auch Oliver Lines meldete sich zurück: Mit einem Break von 106 sicherte er sich ein 5:2 gegen Noppon Saengkham. Als Nächstes trifft er auf Judd Trump – ein Freundschaftsduell, das auch sportlich spannend sein dürfte.

Größter Zahltag für Hallworth – und ein starkes Signal für Underdogs

Für Steven Hallworth wurde dieser Tag zu einem Meilenstein: Mit seinem Sieg über Zhou Yuelong sicherte er sich nicht nur einen Platz unter den letzten 32 – sondern auch das höchste Preisgeld seiner Karriere: rund 23.500 Euro. Der Engländer gehört zu einer kleinen, aber beeindruckenden Gruppe von Spielern – darunter auch Farakh Ajaib (Pakistan), Chang Bingyu (China) und Iulian Boiko (Ukraine) – die sich aus den frühen Runden bis in die Hauptrunde vorgekämpft haben.

Solche Geschichten zeigen, dass im Snooker auch abseits der Top-Namen aufregende Entwicklungen stattfinden – und dass der Sport von seiner Vielfalt lebt. Hallworths Lauf ist ein Beispiel dafür, dass harte Arbeit, Geduld und ein wenig Mut manchmal reichen, um Geschichte zu schreiben.

FAQ

Wer ist Joe O’Connor und warum gilt er als Geheimfavorit?

Joe O’Connor ist ein aufstrebender Snookerspieler aus Leicester, der in dieser Saison bereits mit starken Leistungen überzeugt hat. Nachdem er im Finale der Championship League stand und nun erneut souverän gewann, sehen viele in ihm einen Kandidaten für den ersten Titel seiner Karriere. Sein konzentriertes Spiel und sein Mut, sich mit den Großen zu messen, machen ihn zum Geheimfavoriten.

Wie hoch ist das Preisgeld, das Steven Hallworth gewonnen hat?

Steven Hallworth sicherte sich mit seinem Einzug in die Runde der letzten 32 das bisher höchste Preisgeld seiner Karriere: rund 23.500 Euro. Dieser Erfolg ist nicht nur finanziell bedeutsam, sondern auch ein starkes sportliches Signal.

Welche Bedeutung hat der 147er von Thepchaiya Un-Nooh?

Ein 147er-Break ist das Maximum im Snooker – es bedeutet, dass ein Spieler alle roten und schwarzen Bälle sowie die Farben in perfekter Reihenfolge versenkt. Thepchaiya Un-Nooh gelang dies am Sonntag, was seine Ausnahmestellung als kreativer und offensiver Spieler unterstreicht. Solche Breaks sind äußerst selten und spektakulär.

Welche Rolle spielen Underdogs wie Farakh Ajaib oder Iulian Boiko?

Spieler wie Ajaib oder Boiko kommen meist aus den frühen Qualifikationsrunden und haben keine hohen Ranglistenpositionen. Dennoch haben sie sich mit starken Leistungen gegen etablierte Gegner durchgesetzt und bewiesen, dass im Snooker oft auch Überraschungen möglich sind. Ihr Erfolg zeigt die Tiefe und Offenheit des Sports.

Wann spielt Ronnie O’Sullivan gegen Joe O’Connor?

Das mit Spannung erwartete Match zwischen Ronnie O’Sullivan und Joe O’Connor findet am Dienstagabend in Jeddah statt. Es gilt als eines der Highlights der aktuellen Runde – O’Sullivan als Legende gegen den hungrigen Herausforderer O’Connor.

Informationsquelle: wst . tv

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