Shaun Murphy sichert sich Crucible-Ticket mit wichtigem Sieg gegen Barry Hawkins

Shaun Murphy sichert sich Crucible-Ticket mit wichtigem Sieg gegen Barry Hawkins
Shaun Murphy hat es geschafft – mit einem hart erkämpften 6:4-Erfolg über Barry Hawkins beim Sportsbet.io Players Championship in Telford hat sich der “Magician” seinen Platz beim Saisonhöhepunkt, der Snooker-Weltmeisterschaft im Crucible Theatre, gesichert.

Für Shaun Murphy ist dieser Erfolg mehr als nur ein weiterer Sieg: Es ist eine Bestätigung seines Comebacks in einer Saison, die für ihn lange nicht nach Wunsch lief.

Von der Krise zurück unter die Top 16
Der Weltmeister von 2005 hatte die Turniere dieser Serie in der Vorsaison komplett verpasst. Seine Form war eingebrochen, die Ergebnisse blieben aus – und die Folge war der tiefe Fall in der Rangliste. Doch in dieser Saison zeigte er sich wieder von seiner besten Seite: Mit dem Sieg beim Johnstone’s Paint Masters setzte er ein erstes Ausrufezeichen, nun ist auch die Qualifikation für das Crucible gesichert.

Aktuell belegt er Platz 15 in der “Race to the Crucible”-Wertung. Zwar könnten Chris Wakelin oder Wu Yize ihn theoretisch noch überholen, doch da beide in Telford im Viertelfinale aufeinandertreffen könnten, kann nur einer von ihnen an ihm vorbeiziehen – Murphys Platz unter den Top 16 ist damit fix.

So lief das Spiel gegen Hawkins
Murphy startete bärenstark in die Partie: Mit Breaks von 68, 58 und 70 zog er schnell auf 3:0 davon. Doch Hawkins, Finalist bei der UK Championship und beim German Masters in dieser Saison, konterte mit einem starken 80er-Break und verkürzte auf 3:1.

Nach der Pause erhöhte Barry Hawkins den Druck und glänzte mit einem Century-Break (108) – nur noch 3:2. Doch Shaun Murphy ließ sich nicht beirren und sicherte sich Frame sechs zum 4:2. Hawkins aber bewies erneut Kämpferqualitäten, gewann die nächsten beiden Frames und glich auf 4:4 aus. Alles war wieder offen – Spannung pur.

In den entscheidenden Momenten behielt Murphy jedoch die Nerven. Mit einem 71er-Break und einem brillanten Abschluss-Break von 123 Punkten zog er souverän ins Viertelfinale ein. Dort wartet nun kein Geringerer als die Nummer eins der Welt: Judd Trump.

Shaun Murphy erleichtert: „Ich wollte diese Peinlichkeit vermeiden“
Nach dem Match zeigte sich Murphy emotional erleichtert:
„Die letzten Monate habe ich ständig daran gedacht: Schaffe ich es noch unter die Top 16? Die Teilnahme an dieser Turnierserie war für mich enorm wichtig – nicht nur wegen der Ranglistenpunkte, sondern auch wegen des Prestiges. Wenn du das verpasst, hast du ein echtes Handicap. Und mal ehrlich: Niemand will der Masters-Champion sein, der sich dann für die WM qualifizieren muss. Ich denke, ich bin diesem Szenario gerade noch entkommen.“

Mit dem Druck nun von seinen Schultern möchte Murphy nach vorne blicken: „Jetzt, wo ich das geschafft habe, hoffe ich, dass ich befreit aufspielen und vielleicht sogar hier in Telford und beim Tour Championship noch etwas reißen kann.“

Großer Respekt für Barry Hawkins – und ein kleiner Seitenhieb
Shaun Murphy betonte, wie schwierig das Match gegen seinen langjährigen Weggefährten war: „Nur die Top 16 der Saison spielen hier – jedes Match kann dein letztes sein. Barry und ich hatten über die Jahre viele gute Duelle. Wir sind Freunde, und das macht es nicht leichter. Aber ich finde, wir haben dem Publikum heute ein richtig gutes Spiel geliefert.“

Judd Trump glänzt mit souveränem Auftritt
Auch Judd Trump ließ in seinem Achtelfinale nichts anbrennen. Mit einem 6:2-Sieg gegen Lei Peifan sicherte sich der „Ace in the Pack“ seinen Platz im Viertelfinale, wo er nun auf Murphy trifft.

Judd Trump zeigte einmal mehr seine Klasse: Mit Breaks von 80, 114, 74 und 139 bewies er, warum er in dieser Saison bereits Titel in Saudi-Arabien, bei der UK Championship und beim Shanghai Masters geholt hat.

Trump über Murphy: „Er ist gefährlicher als je zuvor“
Trump zeigte großen Respekt vor seinem kommenden Gegner:
„Gegen Shaun zu spielen, macht immer Spaß. Er geht auf seine Bälle, spielt offensiv – da weiß man, man muss selbst liefern. Ich finde, er ist in letzter Zeit viel zielstrebiger geworden. Seit er mit Peter Ebdon zusammenarbeitet, wirkt er fokussierter und reifer. Es wird ein harter Kampf.“

Fazit: Klassiker in Sicht
Das Duell zwischen Shaun Murphy und Judd Trump im Viertelfinale verspricht Snooker der Extraklasse. Beide Spieler befinden sich in Topform, beide haben in dieser Saison Titel gesammelt und Selbstbewusstsein getankt. Wer auch immer sich durchsetzt – die Fans können sich auf ein Spiel auf höchstem Niveau freuen.

Textquelle: wst . tv

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