Snooker Kyren Wilson schlägt Judd Trump im Finale des Players Championship 2025

Kyren Wilson gewinnt Thriller-Finale gegen Judd Trump – und schreibt Snookergeschichte
Es war ein Abend voller Nerven, Drama und außergewöhnlichem Snooker – und am Ende war es Kyren Wilson, der beim Sportsbet.io Players Championship in Telford triumphierte. Im wohl packendsten Kapitel seiner Rivalität mit Judd Trump setzte sich der amtierende Weltmeister mit 10:9 durch und sicherte sich nicht nur den Titel, sondern auch seinen Platz in den Geschichtsbüchern.

Zehnter Titel für den „Warrior“
Mit diesem Sieg feiert  Kyren Wilson seinen zehnten Ranglistentitel – ein Meilenstein, den er sich nun mit der Snooker-Ikone Jimmy White teilt. In der ewigen Bestenliste bedeutet das den geteilten zwölften Platz, nur einen Titel hinter Mark Allen und einen vor Legenden wie John Parrott und Peter Ebdon.

Für Kyren Wilson ist es bereits der vierte Titel in dieser Saison, nach Siegen beim Xi’an Grand Prix, der Northern Ireland Open und dem German Masters. Damit gehört er zu einem sehr exklusiven Kreis: Nur sieben Spieler in der Geschichte des Snookers haben es geschafft, vier oder mehr Titel in einer einzigen Saison zu gewinnen.

Rivalität auf Augenhöhe: Judd Trump vs. Kyren Wilson
Mit dem Sieg gleicht Kyren Wilson auch den direkten Vergleich mit Judd Trump aus – 13:13 steht es nun zwischen den beiden Ausnahmeakteuren. Besonders bemerkenswert: Alle drei Finalduelle dieser Saison – in Xi’an, Belfast und nun Telford – konnte Kyren Wilson für sich entscheiden.

Obwohl Judd Trump weiterhin die Weltrangliste anführt und 30 Karriere-Titel vorweisen kann, bleibt ihm der dritte Sieg beim Players Championship verwehrt. Die Trophäe, die er bereits 2017 und 2020 gewann, muss ein weiteres Jahr auf ihn warten.

Ein Finale voller Wendungen
Vor der Abendsession stand es 4:4 – ein Zeichen für das, was noch kommen sollte: ein Duell auf Messers Schneide. Die beiden ersten Frames des Abends wurden geteilt, dann legte Wilson mit starken Breaks von 72, 74 und 70 eine 8:5-Führung hin. Judd Trump schlug zurück, holte zwei Frames, doch Kyren Wilson konterte mit einer waghalsigen pinken Kugel und einer sicheren Schwarzen zum 9:7.

Aber Trump wäre nicht Judd Trump, wenn er sich kampflos geschlagen gäbe: Mit Breaks von 78 und einem brillanten 103 erzwang er das entscheidende 19. Frame. Nach anfänglichen Fehlern auf beiden Seiten riskierte Trump eine lange Rote – verfehlte jedoch, und Kyren Wilson nutzte die Gelegenheit eiskalt. Mit einem Break von 36 Punkten machte er den Sieg perfekt und ließ sich unter tosendem Applaus feiern.

Emotionen, Ehrgeiz und neue Ziele
„In solchen Momenten ist es schwer, die Emotionen im Griff zu behalten“, gestand Kyren Wilson nach dem Match. „Man fühlt sich, als müsste man sich übergeben. Aber man muss seiner Technik vertrauen – all die Stunden Training zahlen sich genau hier aus.“

Und er denkt schon an die Zukunft: „Ich weiß, dass Judd stärker zurückkommen wird. Diese Rivalität bringt das Beste aus uns beiden hervor – und ist großartig für den Snookersport.“

Ein schwer erkämpfter Titel mit Symbolkraft
Für Wilson war dieser Triumph besonders bedeutend. Im Vorjahr hatte er sich nicht einmal für das Turnier qualifiziert. „Ich hatte eine schwache Saison, aber ich habe die Entscheidung getroffen, alles zu geben. Und heute stehe ich hier mit dem Pokal in der Hand. Das ist das Ergebnis harter Arbeit.“

Auch Judd Trump zeigte sich als fairer Verlierer: „Wir haben beide nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber das Finale hatte seinen eigenen Zauber. Glückwunsch an Kyren Wilson und seine Familie – und danke an alle Fans, die uns unterstützt haben.“

Kyren Wilson hat mit diesem Sieg nicht nur eine Trophäe gewonnen, sondern seine Rolle als einer der stärksten Spieler seiner Generation zementiert. Die Rivalität mit Judd Trump bleibt eines der spannendsten Duelle im modernen Snooker – und verspricht noch viele große Momente.

Textquelle: wst . tv

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