Snooker-WM der Frauen: Bai Yulu gewinnt erneut gegen Mink Nutcharut in Changping

Bai Yulu krönt sich erneut zur Snooker-Königin

Es gibt Momente im Sport, die mehr sind als ein Sieg. Sie sind ein Statement. Eine Geschichte von Ehrgeiz, Mut, Nervenstärke – und dem unerschütterlichen Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Genau so ein Moment war es, als Bai Yulu in Changping zum zweiten Mal in Folge die Snooker-Weltmeisterschaft der Frauen gewann. Vor heimischem Publikum, im Herzen Chinas, verteidigte die 21-Jährige nicht nur ihren Titel, sondern schrieb auch ein neues Kapitel in der Geschichte des Frauensnookers.

Die Atmosphäre im Changping Gymnasium war elektrisierend. Die Tribünen waren voll besetzt, die Spannung knisterte in der Luft. Es war mehr als nur ein Sportereignis – es war ein kulturelles Ereignis, ein Fest für eine Nation, die immer mehr Begeisterung für Snooker entwickelt.

Neuauflage eines Klassikers: Bai gegen Mink – die Rivalität geht weiter

Schon im Vorfeld galt dieses Finale als das „Wunschduell“ der Fans: Bai Yulu gegen Mink Nutcharut. Beide gingen als Topgesetzte ins Turnier, beide hatten in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt – und beide hatten das große Ziel, den Titel ein zweites Mal zu gewinnen. Es war die Neuauflage des Finals vom Vorjahr – und es versprach ein Kampf auf Augenhöhe zu werden.

Die ersten Frames bestätigten diese Erwartungen: Beide Spielerinnen zeigten taktisches Geschick, ein sicheres Stoßverhalten und mentale Stärke. Mink – bereits Weltmeisterin 2022 und erfahren in Finalsituationen – nutzte ihre Chancen besser in der frühen Phase des Matches und erspielte sich mit einem Top-Break von 54 eine 4:2-Führung. Für einen Moment sah es so aus, als könne sie Bai diesmal bezwingen.

Die Wende: Bai entfesselt vor heimischem Publikum

Doch Bai Yulu war nicht gekommen, um Zuschauerin ihrer eigenen Niederlage zu werden. Angetrieben vom tosenden Applaus ihrer Landsleute, fand sie zu ihrem Spiel zurück – präzise, mutig und mit einer Ruhe, die man einer 21-Jährigen kaum zutrauen würde. Frame für Frame holte sie auf. Zunächst glich sie mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen zum 4:4 aus, dann übernahm sie mit einem exzellenten Break von 61 erstmals die Führung: 5:4.

In diesem Moment kippte die Stimmung – und das nicht nur im Stadion, sondern auch emotional. Plötzlich wurde klar: Bai könnte etwas Großes gelingen. Nicht nur der Sieg – sondern die Titelverteidigung. Etwas, das zuletzt Ng On Yee im Jahr 2018 gelungen war.

Drama pur im letzten Frame

Was dann kam, war Snooker in seiner intensivsten Form. Frame zehn war nichts für schwache Nerven. Beide Spielerinnen hatten ihre Chancen – und beide ließen sie zunächst liegen. Es war ein zähes Ringen um die letzten Bälle, ein psychologisches Duell ebenso wie ein spielerisches.

Als Bai die Chance bekam, das Match mit einer schwierigen Pinke zu beenden, verfehlte sie den Ball völlig – ein kollektives Raunen ging durch die Halle. Mink konterte, lochte die Pinke – doch die weiße Kugel fiel gleich mit. Ein sogenanntes „In-off“, das ihr die Hoffnung auf den Ausgleich raubte.

Bai atmete tief durch, sammelte sich, trat zurück an den Tisch – und versenkte die Pinke aus der Distanz. Kein Jubelschrei, kein wildes Feiern – nur ein leiser Moment der Erleichterung und des Stolzes. Und dann: tobender Applaus, stehende Ovationen, Freudentränen.

Mehr als ein Sieg: Ein Meilenstein für Frauensnooker in China

Mit diesem Triumph hat Bai Yulu nicht nur einen weiteren Pokal in ihre Sammlung gestellt. Sie hat sich fest im Kreis der ganz Großen etabliert – als erst siebte Spielerin überhaupt, die den Titel mehrmals gewinnen konnte. Und sie hat bewiesen, dass im Frauensnooker eine neue Generation herangewachsen ist, die nicht nur technisch brilliert, sondern auch mit Herz und Haltung überzeugt.

Für China bedeutet dieser Sieg weit mehr als sportlichen Erfolg. Es ist ein Symbol für den Aufstieg des Snookersports im eigenen Land – und für die wachsende Rolle der Frauen darin. Bai ist längst mehr als eine Nachwuchshoffnung. Sie ist eine Identifikationsfigur. Eine Botschafterin für eine neue Ära.

Ausblick: Die Rivalität geht weiter

Auch wenn Bai diesmal triumphierte, bleibt Mink Nutcharut eine gefährliche Gegnerin. Ihre vier Finalteilnahmen sprechen für sich. Die Rivalität zwischen den beiden hat das Potenzial, das Frauensnooker auf Jahre hinaus zu prägen. Es ist das Duell zweier Charaktere, zweier Spielstile, zweier Mentalitäten – und es macht den Reiz dieser Tour aus.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Bai Yulus Titelverteidigung bei der Snooker-WM der Frauen

Wer ist Bai Yulu?

Bai Yulu ist eine chinesische Snookerspielerin und zweifache Weltmeisterin. Sie gewann 2023 und erneut im Folgejahr die Snooker-Weltmeisterschaft der Frauen und gilt als eine der talentiertesten Spielerinnen ihrer Generation.

Was macht ihren Sieg 2024 so besonders?

Bai verteidigte ihren Titel erfolgreich vor heimischem Publikum in Changping, China. Sie ist damit die erste Spielerin seit Ng On Yee im Jahr 2018, die ihren Weltmeistertitel bei den Frauen verteidigen konnte.

Gegen wen spielte Bai Yulu im Finale?

Im Finale traf Bai auf die thailändische Snookerspielerin Mink Nutcharut – es war eine Neuauflage des Vorjahresfinales. Bai gewann das spannende Match mit 6:4.

Wie verlief das Match?

Nach einem 2:4-Rückstand kämpfte sich Bai zurück, gewann vier Frames in Folge und siegte schließlich in einem hochdramatischen zehnten Frame. Beide Spielerinnen hatten dort Chancen, doch Bai behielt die Nerven.

Welche Bedeutung hat der Sieg für den Snookersport in China?

Der Titelgewinn ist ein starkes Zeichen für die wachsende Bedeutung des Frauensnookers in China. Bai Yulu wird zunehmend als Vorbild für junge Sportlerinnen im Land wahrgenommen.

Wie oft wurde Bai Yulu bisher Weltmeisterin?

Bai Yulu hat bisher zwei Mal die Snooker-Weltmeisterschaft der Frauen gewonnen: erstmals 2023 und erneut bei der Titelverteidigung 2024.

Wird die Rivalität zwischen Bai und Mink weitergehen?

Sehr wahrscheinlich. Beide Spielerinnen gehören zur Weltspitze und haben bereits mehrfach im Finale gegeneinander gespielt. Ihre Duelle gelten als neue Klassiker im Frauensnooker.

Informationsquelle: wst . tv

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