Xi’an Grand Prix 300 Schüler erleben Live-Snooker mit He Guoqiang

Wenn Kinder die Magie des Snooker entdecken

Es gibt Momente, die bleiben ein Leben lang im Gedächtnis. Für fast 300 Schülerinnen und Schüler der Qujiang No. 2 School in Xi’an war genau so ein Tag gekommen, als sie zum ersten Mal die Atmosphäre eines großen Snookerturniers spürten. Die Viertelfinals des Xi’an Grand Prix verwandelten die Arena in einen stillen Resonanzraum: das leise Klacken der Kugeln, das konzentrierte Atmen der Spieler, das kollektive Innehalten der Zuschauer, wenn eine riskante Stellung gelingt. Viele der Kinder kannten Snooker bislang nur aus kurzen Fernsehclips. Live im Saal jedoch bekamen Präzision, Geduld und Nervenstärke plötzlich ein Gesicht – und eine fesselnde Dramaturgie.

Ein Tag in der Arena: Spannung zum Anfassen

Auf dem Programm standen zwei Partien, die perfekte Anschauungsstücke für die Bandbreite des Spiels boten. Der dreifache Weltmeister Mark Williams setzte sich gegen Lyu Haotian durch – eine Begegnung, in der seine Ruhe und Abgeklärtheit ebenso beeindruckten wie die taktische Kontrolle über lange Ballwechsel. Im zweiten Match bezwang Daniel Wells den jungen Engländer Liam Pullen und zeigte dabei, wie viel mentale Ausdauer in jedem Frame steckt. Für die Kinder war es aufregend zu sehen, wie aus millimetergenauen Entscheidungen Punkte werden und wie ein einziger Fehler das Momentum einer ganzen Begegnung verschiebt.

Ein Vorbild zu Besuch: He Guoqiang inspiriert

Der Arena-Besuch war der Höhepunkt eines Projekttages, der bereits in der Schule begonnen hatte. He Guoqiang, Nummer 52 der Welt und eines der spannendsten Talente Chinas, nahm sich Zeit, den „Geschichtskorridor“ der Schule zu durchschreiten und einen Film über die pädagogische Entwicklung der Einrichtung anzusehen. Diese Annäherung war mehr als Symbolik: Sie zeigte den Kindern, dass Spitzensportler nicht vom Himmel fallen, sondern aus Werten entstehen, die auch im Klassenzimmer vermittelt werden – Respekt, Ausdauer, Selbstdisziplin. Als He vor den Schülerinnen und Schülern sprach, erzählte er offen von Rückschlägen, von zähen Trainingsphasen und vom Mut, trotz Umwegen weiterzumachen.

Träume, die Arbeit brauchen

He Guoqiangs zentrale Botschaft war einfach, aber eindringlich: Talent ist ein Anfang, Beharrlichkeit der Weg. Er beschrieb, wie er mit kleinen Zielen begann – sichere Einsteiger, saubere Stellung, ruhige Stoßroutine – und wie daraus über Jahre eine Haltung wurde. Für viele Kinder war dies der Moment, in dem Snooker nicht mehr nur als eleganter Zeitvertreib, sondern als Schule der Persönlichkeit sichtbar wurde. Wer lernt, mit Niederlagen umzugehen, wer Geduld in entscheidenden Augenblicken bewahrt, der wächst nicht nur als Spieler. Diese Gedanken blieben hängen; man sah es in den konzentrierten Gesichtern und in den vielen Fragen, die anschließend gestellt wurden.

Regeln verstehen, Kultur erleben

Damit aus Staunen Verstehen werden konnte, ergänzte ein pädagogischer Teil den Tag. Nationalschiedsrichter Deng Meng führte die Kinder in die Grundlagen ein: Punktesystem, Foulvarianten, die Abfolge der Farben, aber auch die stille Etikette des Publikums. Warum ist Ruhe so wichtig? Weshalb applaudiert man nach schwierigen Safeties? Wieso zählt ein cleverer Sicherheitsshot manchmal mehr als ein waghalsiger Potsversuch? Diese Einordnung öffnete den Blick für die Kultur des Spiels. Snooker belohnt nicht bloß Spektakel, sondern vor allem Präzision, Respekt und strategisches Denken – Eigenschaften, die auch jenseits des Tisches wertvoll sind.

Stimmen, die tragen

WPBSA-Chairman Jason Ferguson fasste das Anliegen des Tages in klare Worte: Dies sei eine Erfahrung, die neue Fans und vielleicht sogar künftige Spielerinnen und Spieler hervorbringe. Sein Dank galt allen Partnern und besonders He Guoqiang, der großzügig Zeit schenkte. In dieser Haltung spiegelt sich eine größere Vision: Snooker als weltumspannende Gemeinschaft, die den Nachwuchs nicht nur in Hallen, sondern auch in Köpfen und Herzen gewinnen will. Solche Besuche sind mehr als PR-Termine; sie setzen Impulse, die an Schulen, in Familien und Freundeskreisen weitergetragen werden.

Mehr als ein Schulausflug: Ein erster Schritt

Am Ende dieses Tages gingen die Kinder nicht einfach mit schönen Erinnerungen nach Hause. Sie nahmen ein Gefühl mit, wie es ist, wenn Ruhe zu Spannung wird, wenn Konzentration sichtbar und Fairness hörbar wird. Vielleicht sitzt unter ihnen jemand, der in einigen Jahren selbst am Tisch steht, die Kugeln sortiert, tief Luft holt und sich an Xi’an erinnert – an den Moment, in dem ein Funke die Richtung wies. Und selbst wenn nicht: Die Qualitäten, die Snooker sichtbar macht, sind im Alltag nicht weniger nützlich. Geduld, Präzision, Respekt – sie eignen sich, um Hausaufgaben zu meistern, Freundschaften zu pflegen und Herausforderungen gelassener zu begegnen.

FAQ

Wer nahm an der Aktion teil?

Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Qujiang No. 2 School in Xi’an erlebten erstmals Live-Snooker während der Viertelfinals.

Welche Matches haben die Kinder gesehen?

Mark Williams gegen Lyu Haotian sowie Daniel Wells gegen Liam Pullen.

Gab es vorher eine Einführung?

Ja. Der nationale Schiedsrichter Deng Meng erklärte Grundregeln und Zuschaueretikette, damit die Kinder das Spiel besser verstehen.

Welche Rolle spielte He Guoqiang?

He Guoqiang (Weltrangliste Nr. 52) besuchte die Schule, sprach über seinen Werdegang und beantwortete Fragen der Kinder.

Warum ist Zuschaueretikette im Snooker wichtig?

Ruhe ermöglicht Konzentration am Tisch. Applaus folgt nach gelungenen Stößen oder cleveren Safeties, nicht während des Anlaufs.

Was lernen Kinder durch Snooker?

Geduld, Präzision, Respekt, strategisches Denken und den Umgang mit Drucksituationen.

Wie lange dauert ein Snooker-Viertelfinale?

Die Dauer variiert je nach Format und Frame-Länge; mehrere Stunden sind üblich.

Wo kann man Snooker verfolgen?

Übertragungen erfolgen international, häufig über BBC, TNT Sports und WST Play, je nach Region und Rechten.

Informationsquelle: wst . tv

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