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Wie aussieht die Queue im Snooker

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Wie aussieht die Queue im Snooker
Um kaum etwas ranken sich beim Snooker so viele Mythen wie um das Queue eines Spielers. Manche Profis haben eine wirklich spezielle Bindung zu ihrem Arbeitsgerät, später in diesem Snookerportal wird beispielsweise noch von Ray Reardon zu lesen sein, dem sein Queue einmal auf dramatische Weise abhandenkam und er darüber so traurig war, dass er es per Inserat suchte. Jedem, der behauptet, so ein Queue sei doch nur ein austauschbares Stück Holz, sei leider gesagt: Quatsch!

Es gibt Spieler, die verbringen ihr gesamtes Snookerleben mit ihrem Queue, da es kaum zwei Queues mit den exakt gleichen Eigenschaften gibt. Nur der Besitzer weiß, wie das Spielgerät in bestimmten Situationen reagiert; deshalb gilt es auch, penibel darauf zu achten, dass das Queue über all die Jahre keinen Schaden nimmt. Große Hitze und extreme Kälte sind dabei ebenso schädlich wie dauerhaftes Anlehnen an eine Wand. Jeder Spieler kann entscheiden, wie lang sein Queue sein soll, das er sich fertigen lässt. Nur eine Mindestlänge von 91,4 Zentimetern muss eingehalten werden, die meisten messen um die anderthalb Meter. Ein Mythos ist, dass ein hochwertiges Queue unbedingt aus einem Stück Holz angefertigt sein muss. Einteilige Queues lassen sich nur schlecht transportieren; so werden die meisten in zwei Stücke geteilt, wobei sich die Hälften durch einen Messing-Schraubverschluss leicht verbinden lassen. Da sich herausstellte, dass direkt in der Mitte geteilte Queues in Sachen Stoßrückmeldung nicht ganz ideal sind, werden die meisten nach drei viertel des Queues geteilt, von der Spitze aus gerechnet. Der obere Teil ist aus Ahorn oder Esche gefertigt; zwei sehr stabilen Hölzern mit gutem Schwingungsverhalten. Der untere Teil ist aus Ebenholz, was beim Stoß eine gute Balance ermöglicht. Etwas weniger als ein halbes Kilo wiegen die meisten Queues, wenn sie fertig sind.

Ein kleiner, aber wichtiger Teil ist die Queue-Spitze. Auf eine Messinghülse, genannt Ferrule, wird ein Lederplättchen aufgeklebt, die Pomeranze. Sie ist entscheidend, wenn es um kontrollierte Stöße mit dem Spielball geht. Um die Haftung beim Ballkontakt zu verbessern, wird die Pomeranze mit fettarmer Kreide eingerieben, manche Spieler tun dies nach fast jedem Stoß mit kleinen Kreisbewegungen. Fetthaltige Kreide, wie sie beim Billard verwendet wird, gilt als ungeeignet, da sie die Kugeln zu stark verschmutzt. Von Zeit zu Zeit muss die Pomeranze aufgeraut oder gar erneuert werden: Ein Queue hält bei guter Pflege ein Leben lang, die Spitze oftmals nur wenige Wochen.

Ganz unten am Queue befindet sich zu guter Letzt ein Schraubgewinde, an das bei Bedarf eine Verlängerung angebracht werden kann: die relativ kurze Extension oder die längere Teleskopverlängerung. Das verschlechtert zwar die Stoßrückmeldung abermals, ist bei komplizierten Tischbildern aber alternativlos – da ein (klein gewachsener) Spieler die zu spielenden Kugeln gar nicht erreicht. Noch komplizierter wird es, wenn ein Hilfsqueue zum Einsatz kommt, da die Auflage des Queues auf der Bockhand nicht mehr möglich ist. Ein Rechtshänder führt nun mit der rechten Hand sein Queue, mit links hält er eines der vier gängigen Hilfsqueues: das Kreuz, den Schwanenhals, die Spinne oder die Hookrest, wobei das Kreuz am häufigsten zum Einsatz kommt, die Hookrest nur dann, wenn ein störender Ball direkt vor dem Spielball liegt, um den die Stange dann einen Bogen macht. Verlängerungen und Hilfsqueues sind immer ein Sicherheitsrisiko für den Stoß, manchmal geht es aber einfach nicht ohne.

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