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Das Masters in Berlin ist ein wenig Woodstock – Snooker Turniere

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Das Masters in Berlin ist ein wenig Woodstock – Snooker Turniere
Der bekannte Spruch stammt von Barry Hearn, und er hat dem einzigen Ranglistenturnier in Deutschland damit einen Stempel verpasst: Das Masters im Tempodrom sei für ihn das Woodstock des Snookers. Eine Adelung, auch wenn Jimi Hendrix und Tausende nackte Hippies fehlen.

Woodstock ist ein großes Wort, und es soll wohl beschreiben, dass Berlin ein Ort auf der Main Tour ist, an den jeder Spieler gerne zurückkehrt. Wenn es irgendwo da draußen eine bessere Snooker-Halle gibt, lasst es mich wissen, twitterte ein ergriffener Shaun Murphy. Wenn du da am Tisch stehst, stehen deine Sinne in Flammen. Das Tempodrom ist eine der größten Hallen auf der Tour, bis zu zweieinhalbtausend Sitze bieten den Zuschauern auf den steilen Tribünen Platz. Ins Crucible in Sheffield passen im Vergleich nur knapp tausend Menschen. Für Kalb hat das deutsche Turnier eine eigene Identität: Wenn man den Fernseher anschaltet, sieht man sofort: Man ist in Berlin, im Tempodrom. Auch wenn einigen Spielern das Gewusel in der Vorrunde, wenn fünf Tische in der Hallenmitte stehen, etwas zu viel ist.

Die Historie von großen Snookerturnieren auf deutschem Boden ist überschaubar. Den Boom der Achtziger verfolgte das deutsche Publikum aus der Ferne, von 1995 bis 1997 gab es mit den German Open immerhin ein Ranglistenturnier, John Higgins siegte zweimal in Frankfurt und Bingen, Ronnie O’Sullivan in Osnabrück.

Doch dann verlor das Turnier seinen Status und wurde für mehr als zehn Jahre eingestellt. Das Paul-Hunter-Classic in Fürth war nun das hochkarätigste deutsche Turnier, jedoch ohne Ranglistenstatus. Erst 2011 fand das German Masters im Tempodrom eine neue Heimat als vollwertiges Ranglistenturnier. Dort erhalten nicht nur die Tribünen Lob, sondern auch das Publikum. Es sei ein Privileg, vor diesem Publikum zu spielen, sagt Murphy. Die Leute sind nicht zum Jux hier. Das sind Snooker-Fans durch und durch.

Und noch einer weiß Berlin zu schätzen: Ronnie O’Sullivan, weil er hier eines seiner größten Comebacks feiern konnte. 2012 kam er in mental schlechter Verfassung in die deutsche Hauptstadt. Sein Arzt hatte ihm zuvor Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert, er brauchte Monate, um wieder zu Kräften zu kommen. Und obwohl bereits Februar war, spielte O’Sullivan beim German Masters sein erstes Ranglistenevent jener Saison. In der ersten Runde lag er gegen Andrew Higginson 0:4 zurück, plante im Kopf schon seine Heimreise, ehe er 5:4 gewann. Es war sein erstes Hochgefühl am Snookertisch seit Monaten. Im Finale traf er auf Stephen Maguire. Wieder lag er schnell 1:3 hinten, doch er berappelte sich, und hatte bei 8:7 die Chance auf den Matchgewinn. Nur noch die blaue Kugel lochen. Meine Stoßhand hat (…) wie Espenlaub gezittert, erinnert sich O’Sullivan. Am liebsten wäre ich rausgerannt. Als die Blaue fiel, konnte ich es nicht glauben. Ich zitterte so sehr, dass ich erwartete, sie wäre 30 Zentimeter danebengegangen. Doch die Kugel verschwand in der Tasche. Seitdem ist Berlin für O’Sullivan ein besonderer Ort.

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