John Pulmans Stimme war einfach großartig
Sein Tod war schließlich keine schöne Angelegenheit: John Pulman fiel im Alter von 75 Jahren in seinem Haus die Treppe herunter, wobei er sich die Hüfte brach. Seine Freundin war über Nacht weg, so lag Pulman fast 24 Stunden bewegungsunfähig auf dem Boden, ehe er endlich ins Krankenhaus kam, doch er verstarb am Weihnachtstag 1998.
Pulman hat dem Snookersport viel gegeben, deshalb ist von ihm weit mehr in Erinnerung geblieben als seine letzte, tragische Geschichte. Pulman, geboren 1923 in Devon, war achtmaliger Weltmeister – damit teilt er sich Rang zwei der ewigen Bestenliste mit Fred Davis hinter dessen Bruder Joe. Die meisten dieser Titel hat er in Challenge Matches gegen seine Herausforderer verteidigt, er war jedoch auch der erste Spieler, der den WM-Titel im mittlerweile legendären Crucible Theatre in Sheffield gewann (1969). Nur eines hat er nie geschafft: Bei einem Turnier ein Maximum Break, eine 147 zu spielen.
1982 beendete er seine Karriere, um jedoch eine weitere zu starten: Pulman wurde Snookerkommentator, er unterschrieb einen Vertrag bei ITV und reiste fortan als Experte in die Snookerhallen der Welt. Nicht nur wegen seiner Sachkenntnis war Pulman beliebt, er galt als gewitzter Erzähler, und seine Stimme klang derart markant, dass Dennis Taylor, der selbst beim Fernsehen landete, einst sagte: Die Tontechniker schwärmen noch immer, wie großartig es war, mit ›Pully‹ zu arbeiten, weil seine Stimme so wunderbar klang. Das Geheimnis dahinter war eigentlich keines: Pulman trank gerne einen Whiskey. Und das hörte man auch.